Robert Mikes
Monteur. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Robert Mikes wurde am 9.10.1888 in Prag geboren. Er arbeitete als Monteur und war Oberamtsgehilfe (Beamter) der Gemeinde Wien. Er war verheiratet. Bis 1933 war er Mitglied der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich.
KPÖ, Verbindungsmann
1935 schloss sich Robert Mikes der KPÖ an. Er agierte als Verbindungsmann zwischen dem Bezirksleiter der KPÖ in Floridsdorf Matthias Ernst Pista und dem Unterbezirksleiter Max Anton Schädler.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 13. 1. 1941 wurde Robert Mikes verhaftet und am 29. 9. 1942 gemeinsam mit Max Peschek, Ferdinand Platzer, Anton Strömer und Franz Zach (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 18.12.1942 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.
Aus dem Urteil
„Er kassierte die in den Unterbezirken Stadlau und Kagran gesammelten Parteibeiträge in Höhe von monatlich etwa 60. – RM ein und führte sie bis Oktober 1940 an die jeweiligen Leiter des Bezirks Floridsdorf, so an Engelbert Magrutsch, Johann Mörth und Hodac ab. Von diesen erhielt er kommunistische Hetzschriften, wie die »Rote Fahne« und das »Mitteilungsblatt der KPÖ«, die er weitergab.“
Gedenktafel
Sein Name steht auf der 1988 von der KPÖ-Donaustadt gestifteten Gedenktafel (Wien 22, Wurmbrandgasse 17).
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien